Feuerwerk der Schauspielkunst
Am Mittwoch, dem 29. Oktober, erlebten die Schülerinnen und Schüler der Q1-Geschichtskurse von Frau Prager und Herrn Dr. Schaal eine außergewöhnliche Darbietung: In der Schulbibliothek gastierte der Autor und Schauspieler Tino Leo mit seinem Ein-Personen-Stück über die Revolution von 1848.
Die Vorführung des Theaterstücks, das den Titel EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT trägt, konnte dankenswerterweise auf Vermittlung des Frankfurter Oberbürgermeisters Mike Josef und mit finanzieller Unterstützung der Stiftung der Nassauischen Sparkasse realisiert werden. Die Inszenierung war für unsere Schule ein besonderes Geschenk, denn der Inhalt und die Form der Darbietung passten ausgezeichnet zum historisch-kulturellen Profil unseres Gymnasiums. Tino Leo gab in seinem Stück nämlich einen kurzweiligen Überblick über den Vormärz, die Zeit zwischen dem Wiener Kongress von 1815 und dem Beginn der Märzrevolution im Jahre 1848, sowie über die Ereignisse des Revolutionsjahres selbst. Das wiederum war genau der Unterrichtsstoff, mit dem sich die Oberstufenschüler seit Beginn des Schuljahres beschäftigt hatten; und so war das Stück eine willkommene Gelegenheit, Geschichte lebendig werden zu lassen und auf diese Weise Erlerntes zu festigen.



Besonders beeindruckend war, wie Tino Leo, der sich als „Histotainer“ versteht, die historische Vergangenheit vor den Augen und Ohren des Publikums gleichsam wiederauferstehen ließ. In den 45 Minuten seiner Darbietung verkörperte der Künstler auf mitreißende Art nicht weniger als zehn verschiedene Rollen, bei denen es sich um historische Persönlichkeiten der Zeit handelte. Das Panoptikum reichte dabei von Staatskanzler Metternich über die Revolutionäre Adam von Itzstein, Robert Blum und Friedrich Hecker bis zum preußischen König Friedrich Wilhelm IV. Jeder der Akteure trat mit unverwechselbarer Stimme und typischem Habitus auf, sodass die politischen Kräfte und Strömungen mit ihren Ideen und Taten anschaulich in Erscheinung traten.
Im Anschluss an die Inszenierung hatten die Schülerinnen und Schüler noch Gelegenheit, mit dem Künstler über das Stück, aber auch über seinen persönlichen und beruflichen Werdegang ins Gespräch zu kommen. Dabei zeigten sich die Jugendlichen vor allem von Tino Leos schauspielerischen Fähigkeiten beeindruckt und wollten zum Beispiel wissen, mit welchen Techniken man sich längere Texte einprägen kann, wie die Stücke des Autors entstehen und was bei Aufführungen schon einmal schiefgegangen ist.
Vielen Dank sagen wir Tino Leo für seinen Besuch an unserer Schule, der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wir hoffen, die Zusammenarbeit fortsetzen zu können und den Künstler nicht zum letzten Mal bei uns begrüßt zu haben!
