Bilingualer Unterricht
Am Gymnasium Römerhof bieten wir ab der Jahrgangsstufe 7 bilingualen Sachfachunterricht auf Spanisch an. Bilingualer Sachfachunterricht bedeutet, dass ausgewählte Unterrichtsfächer zweisprachig unterrichtet werden. Die Unterrichtssprache ist vorwiegend Spanisch, wenn es notwendig ist, wird aber phasenweise auch auf Deutsch unterrichtet, zum Beispiel, um komplexere Sachverhalte verständlich zu machen oder Fachbegriffe einzuführen. Die Teilnahme am bilingualen Unterricht ist ab der Jahrgangsstufe 8 freiwillig und erfolgt am Ende der Jahrgangsstufe 7 durch eine verbindliche Anmeldung. Die Anmeldung gilt dann für die Jahrgangsstufen 8 bis 10. Voraussetzung für die Teilnahme am bilingualen Unterricht ist Spanisch als 1. Fremdsprache.
Eine Besonderheit gilt für die Jahrgangsstufe 7: Hier besuchen alle Schülerinnen und Schüler mit Spanisch als 1. Fremdsprache den bilingualen Unterricht, um einen Eindruck von dem Unterrichtskonzept zu erhalten.
Folgende Sachfächer werden an unserer Schule in der Mittelstufe bilingual unterrichtet:
- Jahrgangsstufe 7: Erdkunde (für alle Kinder mit Spanisch als 1. Fremdsprache)
- Jahrgangsstufe 8: Geschichte (nach Anmeldung)
- Jahrgangsstufe 9: Kunst (nach Anmeldung)
- Jahrgangsstufe 10: Politik und Wirtschaft (nach Anmeldung)
Der bilinguale Unterricht umfasst ab Jahrgangsstufe 8 drei Wochenstunden, eine Wochenstunde mehr als der enstprechende einsprachige Sachfachunterricht, der zweistündig unterrichtet wird. Die Zusatzstunde gehört zum Konzept des bilingualen Unterrichtens und dient dazu, die Sprachkompetenz gezielt zu fördern.
Die Teilnahme am bilingualen Unterricht wird im Zeugnis vermerkt. Damit ist die Leistung im bilingualen Unterricht auch versetzungsrelevant.
Der bilinguale Unterricht ist eine sinnvolle Ergänzung zu Spanisch als 1. Fremdsprache. Von der Teilnahme am bilingualen Unterricht profitieren die Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Weise: Sie entwickeln ihr Sprachen- und Kulturbewusstsein, entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Kulturen und haben die Möglichkeit, den spanischen und iberoamerikanischen Kulturkreis vertieft kennenzulernen. Sie stärken ihre Sprachkompetenz, indem sie ihren Wortschatz erweitern und ihre Sprachpraxis einüben. Damit werden die Teilnehmer auf eine mehrsprachige Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet.
Im bilingualen Unterricht gilt das Curriculum des jeweiligen Sachfaches. Dadurch ist sichergestellt, dass die regulären Themen des Unterrichtsfaches auch im bilingualen Unterricht behandelt werden. Das Fachwissen kommt also nicht zu kurz. Es gibt im Unterricht ausreichend Raum für differenzierte Lernangebote und individuelle Förderung, sodass niemand überfordert wird. Ein konstruktiver Umgang mit Fehlern beim Sprechen und Schreiben soll die Teilnehmer dazu motivieren, das Spanische zu gebrauchen und die Kenntnisse der Sprache zu vertiefen. Dazu dient auch der Einsatz von authentischen fremdsprachigen Materialien wie Zeitungsartikel, Buchauszüge, Bilder, Grafiken sowie Filme und Hörbeiträge.
Bei der Leistungsbeurteilung ist im bilingualen Unterricht das Fachwissen maßgeblich. Defizite und Fehler im Spanischen haben nicht denselben Stellenwert wie im Fremdsprachenunterricht und führen zu keiner Verschlechterung der Note. Deshalb können die Schülerinnen und Schüler bei den schriftlichen Lernkontrollen auf das Deutsche zurückgreifen, wenn die Lösung der Aufgabe auf Spanisch nicht im gewünschten Umfang möglich ist.
Ausführliche Erläuterungen zum bilingualen Unterricht erhalten die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler auf Informationsveranstaltungen, die im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 7 stattfinden.
In der gymnasialen Oberstufe kann der bilinguale Sachfachunterricht fortgeführt werden. Hier können die Fächer Geschichte oder Politik und Wirtschaft als bilingualer Grundkurs bis zum Abitur belegt werden. Für die Teilnahme am bilingualen Unterricht wird mit dem Abiturzeugnis ein Zertifikat verliehen.