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Frankfurt neu entdeckt

Im Zeitraum zwischen Dienstag, 9. November, und Freitag, 12. November, nahmen unsere 8. Klassen an Führungen des Historischen Museums in Frankfurt am Main teil. Die eineinhalbstündigen Führungen beschäftigten sich mit der Entwicklung Frankfurts zur Messestadt und mit den Königswahlen, die jahrhundertelang in der Freien Reichsstadt stattfanden.

Die Themen der Stadtführungen nahmen auf das Schulcurriculum Geschichte des Gymnasiums Römerhof Bezug, in dem in der 8. Klasse das ausgehende Mittelalter und die Frühe Neuzeit behandelt werden. Nachdem im Unterricht der Schwerpunkt auf der Globalgeschichte gelegen hatte, sollten die Stadtführungen die Lokalgeschichte in den Blick nehmen. Entsprechend aufmerksam folgten die Schülerinnen und Schüler den Ausführungen der Stadtführer, machten sie den Teilnehmern doch bewusst, welche zentrale Rolle Frankfurt in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gespielt hat.

So erfuhren die Klassen, dass sich Frankfurt dank seiner günstigen geographischen Lage in der Mitte Deutschlands bereits frühzeitig zu einem Handelszentrum entwickelte. Am Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen gelegen und mit dem Main als Verkehrsader, zog die Stadt Händler aus vielen Teilen Europas an. Sie boten während der Messen ihre Waren auf dem Römerberg und in den umliegenden Straßen an. Hier konnten die mittelalterlichen Besucher Gewürze, Stoffe, Schmuckwaren und Gebrauchsgegenstände erwerben. In der Altstadt herrschte also ein buntes Treiben, das sich die Schülerinnen und Schüler vor allem deshalb gut vorstellen konnten, weil sie während der Stadtführung immer wieder Reproduktionen historischer Gemälde gezeigt bekamen.

Nachdem der erste Teil der Führung die Klassen zu den historischen Orten der Altstadt geführt hatte, fand der zweite Teil im Historischen Museum statt – wegen der Witterung zugleich eine gute Gelegenheit, sich aufzuwärmen. Hier erklärten die Stadtführer, dass Frankfurt in der Goldenen Bulle von 1356 zum Ort der Königswahlen bestimmt und festgelegt wurde, dass der deutsche König von sieben Kurfürsten gewählt werden sollte. Die Wahl fand in der Wahlkapelle des Domes statt, in dem später auch die Krönungen des deutschen Königs zum römischen Kaiser vollzogen wurden. Ein besonderes Ereignis, das mit einem Volksfest auf dem Römerberg ausgiebig gefeiert wurde. Am Ende des Festes wetteiferten die Frankfurter Handwerker darum, den Kopf des gebratenen Ochsen in Besitz zu bringen. Um diese Trophäe lieferten sich die verschiedenen Zünfte regelmäßig einen harten Wettstreit. So können noch heute einige Ochsensköpfe im Museum bewundert werden. Sie stießen bei den Schülerinnen und Schülern naturgemäß auf großes Interesse.

Die Stadtführungen waren eine sinnvolle und abwechslungsreiche Ergänzung zum regulären Geschichts-Unterricht. Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darin, dass sie viel über die Frankfurter Stadtgeschichte gelernt haben.

Auch eine Attraktion: Während der Stadtführungen wurde der Weihnachtsbaum „Gretel“ auf dem Römerberg aufgestellt.

Historisches Museum