Skip to main content

Archäologische Spurensuche

Zwischen Freitag, den 8. Dezember, und Donnerstag, den 14. Dezember, besuchten unsere 5. Klassen in Begleitung ihrer Geschichtslehrkräfte das Archäologische Museum in Frankfurt am Main.

Über den spannenden Ausflug haben wir stellvertretend für alle Klassen einen tollen Bericht der 5B erhalten, für den wir uns herzlich bedanken und den wir im Folgenden gerne veröffentlichen. Die Klasse war mit ihrem Geschichtslehrer, Herrn Moritz, im Museum:

„Man sollte es kaum glauben, aber vom Gymnasium Römerhof aus kommt man sehr schnell in die Innenstadt von Frankfurt. Und so machte sich auch unsere Klasse, die 5D, auf den Weg, um das Archäologische Museum in der Karmelitergasse, zwischen Willy-Brandt-Platz und Römer, zu besuchen.

Dort angekommen, wurden wir von einem Archäologen begrüßt und in Empfang genommen, der uns zunächst sehr anschaulich die zeitliche Distanz zwischen unserer heutigen Zeit und der Steinzeit aufzeigte.

Nachdem wir diese Distanz ‚erlaufen‘ hatten, ging es mit einem Workshop los, der uns mit den unterschiedlichen Werkzeugen der Steinzeit vertraut machte. Da gab es zum Beispiel den Faustkeil, und wir konnten lernen, dass Forscher bis heute gar nicht so genau wissen, wie man ihn eigentlich benutzt hat. Ein weiteres wichtiges Werkzeug der Zeit, einen Hammer, konnte man damals aus einen Geweih und Birkenpech herstellen, also dem schwarzen Harz der Birke, denn das war ein guter Klebstoff. Außerdem erfuhren wir, wie hilfreich ein Querbeil sein konnte.

Aber auch die Lebensweise der Steinzeit wurde uns nähergebracht: Wie haben sich die Menschen ernährt, als sie nicht mehr nur Jäger und Sammler waren? Vor 12.000 Jahren hat im anatolischen Hochland und im Irak der Ackerbau begonnen. Daraufhin dauerte es dann aber noch einmal 5000 Jahre, bis sich diese Lebensweise auch in unserer Gegend durchsetzte.

Schließlich haben wir erfahren, welchen Einfluss das Feuer auf die frühen Menschen hatte. Man sollte es kaum glauben, aber das Feuer hat nicht nur den Menschen Licht geschenkt und geholfen, die Nahrung zuzubereiten, sondern am Feuer ist man auch zusammengekommen. So entstand schließlich die menschliche Sprache, weil man in diesem ‚Haus ohne Dach‘ Geschichten erzählt hat. Am Feuer entstand also eine Öffentlichkeit. Hier wurden aus Familien Stämme, die sich langsam zu einer Gesellschaft ausbildeten.

Das Schöne an unserer Exkursion war, dass wir bei unserem Besuch auch ganz viel selbst anfassen und ausprobieren konnten. Am beeindruckendsten war es, zu erfahren, wie man mit einfachen Mitteln ein Loch in einen Stein bohren kann, um einen Spaltkeil herzustellen. Wir haben dabei jedoch auch gesehen, wie lange es dauert, bis ein Loch überhaupt erst entsteht. Können Sie sich vorstellen, wie lange es in der Steinzeit gedauert hat, ein solches Loch zu bohren? Dafür waren drei Personen notwendig. Darüber hinaus benötigte man eine Art Bogen, einen Holzstab, ein Fixierungsholz und Sand, mit dem man den Stein zermahlen hat.

Nach einem ereignisreichen Tag und erfüllt von vielen neuen Eindrücken kehrten wir schließlich gegen Mittag an unsere Schule zurück und hatten dann noch einmal die Möglichkeit, in der Klasse darüber zu sprechen, was wir erlebt haben. Es hat allen Kindern in unserer Klasse sehr viel Spaß gemacht, sich auf eine Entdeckungsreise in die Steinzeit zu begeben. Ach so, übrigens lautet die Antwort auf die oben gestellte Frage: 100 Stunden. So lange hat es ungefähr gedauert, ein Loch in einen faustgroßen Stein zu bohren.“

Archäologisches Museum, Exkursion