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Lesung mit Ortrud Toker

Am Mittwoch, dem 13. Dezember, war die Autorin Ortrud Toker zu Gast am Gymnasium Römerhof, um in der Schulbibliothek vor unseren 9. Klassen aus ihrem Roman „Das Ende der Langsamkeit“ zu lesen.

Die Veranstaltung, die aus einer halbstündigen Lesung und einer anschließenden Fragerunde bestand, fand in zwei Durchgängen statt. Um 10 Uhr kamen die Klassen 9A und 9D in Begleitung ihrer Geschichts-Lehrkräfte (Herrn Dr. Schaal und Herrn Heintze) in die Schulbibliothek, um 12 Uhr die Klassen 9B und 9C mit ihrem Geschichts-Lehrer Herrn Moritz. Ortrud Toker trug nach einer Einführung in das Thema einige Passagen aus ihrem 2019 veröffentlichten Werk vor. In ihrem Buch, im Untertitel als „Forscherroman“ bezeichnet, setzt sich die Autorin mit technischen Erfindungen des 19. Jahrhunderts wie der Telegraphie und dem Telefon auseinander. Sie zeigt, wie die Innovationen den Alltag der Menschen beschleunigten, weil nun Informationen viel schneller übermittelt werden konnten und die Kommunikation sich vereinfachte. Das wirkte sich allerdings nicht nur auf das Leben jedes Einzelnen aus, sondern hatte auch Folgen für den Gang der Geschichte. So verbreitete sich zum Beispiel die Kunde von der Französischen Februarrevolution 1848 rasend schnell in ganz Europa und trug damit wesentlich zum Ausbruch der Märzrevolution in Deutschland bei. Und die Entscheidung der Paulskirchenversammlung, dem preußischen König die Kaiserwürde eines geeinten Deutschland anzutragen, erreichte den Hof in Berlin dank der neuen Telegraphie-Leitungen in einer Stunde.

Im Anschluss an die Lesung hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, der Autorin Fragen zu stellen. Hierbei interessierte die Jugendlichen zum einen, wie genau sich die technischen Erfindungen im Alltag durchsetzten und die Lebenswelt der Zeit veränderten, zum anderen aber auch, wie die Autorin überhaupt zu ihrem Thema gekommen ist. In diesem Zusammenhang schlossen sich Fragen zum Schreibprozess und zum Leben als Schriftstellerin an, denn immerhin hatten die Jugendlichen zum ersten Mal die Gelegenheit, eine „echte Autorin“ zu befragen. Frau Toker gab bereitwillig und offenherzig zu allen Fragen Auskunft und verschwieg nicht, dass Autoren in Deutschland vor einer Vielzahl von Herausforderungen stehen – von der Suche nach einem geeigneten Verlag über den harten ökonomischen Konkurrenzkampf auf dem Buchmarkt bis zu der Schwierigkeit, das Werk einem breiteren Publikum bekannt zu machen.

Insgesamt war die Lesung eine gelungene Veranstaltung, in der unsere Schülerinnen und Schüler viel gelernt haben. Vielen Dank sagen wir Frau Toker, dass sie sich die Zeit genommen hat, an unser Gymnasium zu kommen!

Lesung, Schulbibliothek